Appalachian Trail

Im Sommer 2010 sind wir einen Teil des Appalachian Trails im Osten der USA gelaufen. Von Central Virginia ging es bis nach Pennsylvania hinein, insgesamt waren das knapp 500 Kilometer. Der Blog hält fest, was uns vor, während und nach der Tour bewegt hat:

Reisebericht Appalachian Trail - Teil 1

Es muss heute schnell gehen, das Internet duerfen wir naemlich nur 20 Minuten lang benutzen: Wir leben noch. Bisher keine Baeren gesichtet. Sind von oben bis unten zerstochen. Blasen bisher: keine. Sonne knallt, Susa hat wieder mal ein "Wie-lange-kann-meine-Haut-in-der-Sonne-braten-ohne-von-selbst-abzufallen-Experiment" gestartet.

Gut, das Wichtigste ist mitgeteilt - immer noch 19,5 Minuten Zeit.

Im Ernst: Bisher ist alles ganz prima verlaufen. Die Anreise bis zum AT hat natuerlich ziemlich lang gedauert: Zug nach Frankfurt - 7 Stunden Stunden warten - Ankunft in Newark - 8 Stunden warten - Fahrt mit dem Greyhound nach Richmond - 3 Stunden warten - Ankunft in Roanoke und Shuttle zum Trail. Wir haben die meiste Zeit geratzt.

Der Shuttle war uebrigens super, Maurice brachte uns erst zum Wall Mart, damit wir Lebensmittel und Brennstoff fuer den Kocher besorgen konnten, dann hat er uns fuer eine Handvoll Dollar direkt an den Trail gefahren. Dort standen wir dann, aufgewuehlt - und gluecklich. Endlich da!

f:id:dirkwerner:20170824120736j:plain

Erste Station war der McAfee Knob, laut AT Thru Hiker`s Companion einer der schoensten Ausblicke in Virgina. Es waren quaelende 3 Meilen senkrecht den Berg hinauf, unter anderem mit einer dicken Melone und einem riesigen Sandwich im Rucksack (wir wollten den Start ein wenig feiern), aber es hat sich wirklich gelohnt (Fotos folgen selbstredend). Nach einem Picknick auf dem Gipfel ging es direkt ins Shelter. Und dort haben wir Dave (Trailname: Double-Check) getroffen. Dave ist um die 50 Jahre alt, kommt aus Florida und ist wohl das Beste was uns passieren konnte: Er half uns, den Baerenbeutel in den Baum zu haengen, erzaehlte eine Menge interessanter Sachen ueber das Leben auf dem Trail und die vergangenen zwei Tage ist er mit uns gewandert (es waren seine letzten Tage auf dem Trail, morgen geht`s erst zum Onkel nach Washington und dann zurueck zur Frau in Florida). Ich muss schon sagen, es war eine Erleichterung, die ersten Naechte in der Wildnis nicht allein verbringen zu muessen.

f:id:dirkwerner:20170824120906j:plain

Heute sind wir in Daleville angekommen und Dave hat uns angeboten, mit ihm das bestellte Zimmer im Motel zu teilen (klingt vielleicht etwas anruechig, ist es aber nicht im Geringsten). Das Inn ist auf Hiker eingerichtet und jedes Zimmer bietet Platz fuer bis zu vier Leute. Und er moechte noch nicht mal Geld von uns haben, weil er das Zimmer sowieso genommen haette. So kam es also, dass wir heute nach 10 Meilen bis zum Kragen im Swimming Pool lagen, eiskalte Cola tranken und Roast Beef Sandwiches futterten. Herrlich!

Morgen trennen sich dann unsere Wege. Wir haben uns einen sieben-Tage-Trip vorgenommen, es wird also eine Weile still im Blog sein. Nun sind die 20 Minuten um, ich hoffe demnaechst haben wir ein bisschen mehr Zeit!